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Aktuelle landwirtschaftliche Praxis

Intakte Moorflächen gibt es kaum noch. Was man sieht ist eine "vernutzte" Moorlandschaft (Michael Succow), hauptsächlich verursacht durch die Landwirtschaft mit Ackerbau. Er hat immense Auswirkungen auf den Boden, das Klima und den Wasserhaushalt.

Jedes Öffnen des Moorbodens durch Umackern oder Grubbern setzt klimawirksame Gase frei. Im Donaumoos sind das 40 Tonnen CO2-Äquivalente je Hektar und Jahr . Diese steigen in die Atmosphäre und beteiligen sich am Anstieg der Temperatur auf der Erde. Je wärmer es wird, um so mehr Wasser nehmen die Wolken auf. Bei jedem Grad mehr, steigt die Aufnahmemenge um 7 %. Die Folgen sind häufige lokale Starkregenereignisse mit zum Teil verheerenden Auswirkungen. Gleichzeitig wird bei uns der Moorboden weggeschwemmt.

Häufig bleiben Moorackerböden monatelang ohne Bewuchs brach liegen. Diese Flächen verändern ihre Farbe langsam von dunkelbraun zu schwarz. Das liegt daran, dass aerobe Bakterien den torfhaltigen Oberboden zersetzen. Es entsteht ein feinpulvriges Material, das eine dichte, nahezu wasserundurchlässige Schicht bildet; Staunässe ist die Folge. Es dauert dann lange, bis das Wasser verdunstet und versickert. Gleichzeitig kann man feststellen, dass im Unterboden kein Wasser mehr vorhanden ist.

Das sollte jeder Landwirt wissen und danach handeln:


Das Dilema mit der Tradition

Auch das Festhalten an der Tradition kann ein Fehler sein, wie dies für den Kartoffelanbau im Donaumoos zweifelsohne gilt. War früher der Befall mit Nematoden das zu lösende Problem, so ist es heute das Wasser im Torf, welches die Kartoffelfäulnis beschleunigt oder die Ernte mit den schweren Maschinen teilweise unmöglich macht. Beides bedeuted für die Landwirtschaft erhebliche wirtschaftliche Verluste.
Der Ackerbau auf Moorböden verlangt trockene Flächen. Die dafür notwendige Entwässerung der Moore setzt viele Treibhausgase frei (siehe oben). Die negativen Auswirkungen auf das Klima sind mittlerweile bekannt und schon deutlich spürbar. Trotzdem wird mit viel EU-Geld der Ackerbau in den Mooren gefördert.

 

Was muss gemacht werden?

Intensiven Ackerbau im entwässerten Moor sollte es nicht mehr geben. Um der Vermulmung entgegen zu wirken, kann durch Anbau einer Zwischenfrucht Humusaufbau gefördert werden und gleichzeitig zum dringend notwendigen Klimaschutz beitragen.

Eine verstärkte Grünlandbewirtschaftung muss den Ackerbau verdrängen. Extensive Beweidung mit geeigneten Tieren und Heuwirtschaft ist im Moor mit Wasserstandsregulierung auf nahezu Flurhöhe möglich. Beispiele gibt es schon.

Dazu ein Kommentar von Tina Baier in der SZ vom 15.07.2023: Wasser muss zurück ins Land
"... wiedervernässte Moore haben die wertvolle Fähigkeit, das Wasser viel länger in der Landschaft zu halten als im entwässerten Zustand. Auch den Grundwasserspiegel können sie wieder ansteigen lassen, sie kühlen die Landschaft und dienen als natürlicher Hochwasserschutz. Die Landwirte sollten es doch eigentlich am besten wissen: Ohne das Lebenselexier Wasser gedeiht auch auf dem größten Acker nichts".


20.05.2022 Ganzjahresbeweidung mit Auerochsen (Heckrinder)


08.02.2021 Den Winter über auf der Weide

Weitere alternative Bewirtschaftungsformen (wie z.B. Paludikultur) müssen entwickelt und finanziell gefördert werden. Für diese sollen die Zusagen von 200 Millionen € durch den Freistaat als Ausgleichszahlungen verwendet werden.

Kaum zu glauben

Endlich hat der Donaumooszweckverband zur Verwertung von landwirtschaftlich erzeugten Produkten aus der Feuchtbewirtschaftung Perspektiven aufgezeigt und ist aktiv geworden. Das Bayerische Landwirtschaftsministerium gewährt die finanzielle Förderung des Großprojekts. Das Pilotprojekt "Erzeugung von Moorpflanzenfasern für die Papier-, Karton- und Faserfreiformteilindustrie" ist eine der weiteren wichtigen Maßnahmen für eine moorschonende Landwirtschaft nicht nur im Donaumoos. Jetzt bedarf es fortschrittliche, mutige Landwirte, die sich aufmachen in eine neue Ära in unserer Region. In einer moorangepassten Bewirtschaftung kann der Moorkörper und das Klima geschützt, sowie die Artenvielfalt erhalten werden.

Zu diesem Thema
fand am 12.01.23 eine Exkursion zu Fibers365 in Baden-Württemberg statt

In der ehemaligen Papierfabrik in Lenningen, der Ort liegt unterhalb der Teck, hat sich ein hochinteressantes Forschungsprojekt etabliert. Das Start Up Fibers365 GmbH beschäftigt sich mit einem patentierten Verfahren zur CO2 neutralen Erzeugung von Zellulosefasern und Biopolymeren aus einjährigem Pflanzenmaterial, das durchaus auch aus Dauerkulturen stammen kann. Die bei dem Prozess freigesetzte Menge an CO2 wird durch die schnell wachsenden Pflanzen gebunden, der CO2-Kreislauf in kurzer Zeit wieder geschlossen. Der Wald würde dafür Jahrzehnte brauchen.
Für die Landwirtschaft ergeben sich zusätzliche Perspektiven. Dezentrale Verarbeitung und Wertschöpfung aus Ernteresten, wie Stroh aus Getreide, Reis, Mais, Hanf, Luzerne, oder aus Biomasse z. B. Miscanthus, Paludikulturen, gemischtes Mähgut aus Altgras oder aus Wiesenbrüterflächen. Aktuell wurde Heu aus einer Wiese unterhalb des Moosberges bei Langenmosen getestet. Das Ergebnis hat die Forscher überzeugt. Das gefaserte Material wurde zur Papierherstellung verwendet.


Donaumoospapier aus Heu von einer Wiesenbrüterfläche

Darüberhinaus kann das Material in einer Kreislaufwirtschaft den CO2-Ausstoß verringern, die Klimakatastrophe verzögern und positiv auf die Bioökonomie wirken.


Kreislaufwirtschaft der Bioökonomie

Mit Hilfe von Bakterien entstehen Biopolymere, die zu abbaubaren "Biokunststoffen" weiterverarbeitet werden können. Das Restsubstrat ist energiereich genug, um in einer Biogasanlage zur Erzeugung erneuerbarer Energie genutzt werden zu können. Übrig bleibt Dünger für die Landwirtschaft.

Pflanzenfasern aus dem Donaumoos: Schilfgras anbauen statt Kartoffeln

https://www.ardmediathek.de/video/unser-land/schilfgras-anbauen-statt-kartoffeln/br-fernsehen/Y3JpZDovL2JyLmRlL3ZpZGVvL2Y2ZTA2NjZiLWNkOTMtNGI0MC04MTkxLTMxNTM0N2VhNWY3Yw


Ergebnisvorstellung des Forschungsprojektes "Pflanzenfasern aus dem Donaumoos"

Die Vorstelllung der Forschungsergebnisse zu den Pflanzenfasern aus dem Donaumoos ergeben ein überrraschendes und erfreuliches Fazit: Die Fasern eröffnen ein riesiges Potential. Nicht nur Papier und Verpackungsmaterial lassen sich daraus herstellen, sondern auch weitaus höherwertigere und daduch wirtschaftlich ertragreichere Produkte. Beispielsweise wurden von den Forschern Biokunststoffe, Öle, Kleber, Zusatzstoffe für Reifen und sogar Baustoffe (3-D druckfähig), Thermoplaste und Bindemittel genannt. Perspektiven, die Begeisterung erzeugen. Die Landwirtschaft kann diese Chance ergreifen, Fördergelder generieren und zusätzlich durch die Nasskulturen den negativen Ruf des Donaumooses als CO2-Schleuder beenden. Wichtige Beiträge zur Stabilisierung des Moorbodens und Klimas wären damit getan.


Ministerium für
Landwirtschaft,
Umwelt und
Klimaschutz des
Landes
Brandenburg
(MLUK),
Öffentlichkeits-
arbeit "Mulm-
niedermoor -
Steckbriefe
Brandenburger
Böden"

Zwischen Moor
und Klimaschutz:
Das Donaumoos
ist eine Herausforderung

Interview:
Die Ackernutzung muss dort raus

Pilotprojekte:
https://www.
anl. bayern.de/
publikationen/
anliegen/
meldungen/
wordpress
/gruenes-gold/

www.interreg2
seas .eu /en/
Grassification/

www.biorefine.
eu/ projects/
grassification/

www.go-grass.
eu/de/
projekt/

 


www.
auerochsen-im
-donaumoos.de

Pflanzenfasern:
www.fibers365.
com

https://www.3-
n.info/
themenfelder/
stoffliche-
nutzung/
biopolymere.
html

Moor-KULAP:
www.lfl.bayern.
de /iab/
kulturlandschaft/
240564/index.
php

Paludi auf nassen
Mooren:
https://www.
spektrum.de
/news/moore-in-
deutschland-was-
passiert-nach-der-wiedervernaessung
/2137836?utm_
source=pocket-newtab-de-de